WMK-Installationsmaterial

[FK/EMT]

Rohre

Aufgabe

Rohre müssen eingezogene Leitungen vor mechanischer Zerstörung schützen.

Arten

Wir unterscheiden:

  • flexible
  • starre
  • Kunststoff- und
  • Metallrohre

Eine wichtige Sonderstellung nehmen die halogenfreien flammwidrigen temperaturbeständigen (-45°C bis 140°C) Rohre (kurz HFT-Rohre) ein. Installationen in öffentlichen Gebäuden

Abmessungen

Der Außendurchmesser ist ein Maß für die einzuziehenden Leitungen. Die Zuordnung ist in den Normen festgelegt:

max. Leiterzahl für 1,5 mm2 4 5
Außendurchmesser in mm 16 20

Anwendung

  1. Je nach Verlegemöglichkeit
    • flexibel oder
    • starr
  2. Je nach Anforderung
    • mechanische Beanspruchung und
    • Umgebungstemperatur

Bezeichnungsschema bei Rohren:

alt

Rohrbezeichnungen

neu

Das fünfstellige Klassifizierungssystem (fünf Ziffern) gibt folgende Auskunft:

1. Stelle: Druckfestigkeit
1 sehr leicht Druckkraft 125N
2 leicht Druckkraft 320N
3 mittel Druckkraft 750N
4 schwer Druckkraft 1250N
5 sehr schwer Druckkraft 4000N
2. Stelle: Schlagfestigkeit
1 sehr leicht Fallenergie 0,5kg/100mm
2 leicht Fallenergie 1,0kg/100mm
3 mittel Fallenergie 2,0kg/100mm
4 schwer Fallenergie 2,0kg/300mm
5 sehr schwer Fallenergie 6,8kg/100mm
3. Stelle: Mindesttemperaturbereich
1 +5°C Transport, Gebrauch, Installation
2 -5°C Transport, Gebrauch, Installation
3 -15°C Transport, Gebrauch, Installation
4 -25°C Transport, Gebrauch, Installation
5 -45°C Transport, Gebrauch, Installation
4. Stelle: Höchsttemperaturbereich
1 +60°C Transport, Gebrauch, Installation
2 +90°C Transport, Gebrauch, Installation
3 +105°C Transport, Gebrauch, Installation
4 +120°C Transport, Gebrauch, Installation
5 +150°C Transport, Gebrauch, Installation
6 +250°C Transport, Gebrauch, Installation
7 +400°C Transport, Gebrauch, Installation
5. Stelle: Widerstand gegen Biegung
1 starr nach EN 50036-2-1
2 biegsam nach EN 50036-2-2
3 biegsam, selbst zurückbildend nach EN 50036-2-2
4 flexibel nach EN 50036-2-3

Regeln für die Verlegung

  1. Kunststoffrohre sollen Metallrohren vorgezogen werden
  2. Alle zu einem Stromkreis gehörenden Leitungen müssen im selben Rohr verlegt werden (1∼ oder 3∼).
  3. Aderleitungen werden immer, mehradrige Leitungen werden dagegen nur bei starker Beanspruchung in Rohre verlegt.
  4. Die Rohrenden müssen entgratet und bei Metallrohren mit Isoliertüllen versehen werden.
  5. Rohre müssen so velegt werden, dass sich in ihnen kein Wasser ansammeln kann. (Schellenabstände beachten)
  6. Zuordnung der Leiterzahl nach NORM.
  7. Verlegung in Beton: die 1. Kennziffer 3, 4 oder 5 und mindestestens 3 cm Betonschicht über dem Rohr.

Allgemeines zu Leitungen

Arten

  1. Für feste Verlegung
    • eindrähtig
    • mehrdrähtig
    • feindrähtig
  2. bewegliche Leitungen
    • feindrähtig
    • feinstdrähtig
    • Lahnlitze
Alle Leitungen müssen den ÖVE-Bestimmungen entsprechen ( = mit Kennfaden).

Aufbau

Der Strom fließt in einer Ader. Mehrere Adern in einer gemeinsamen Umhüllung sind eine mehradrige Leitung.

Installationsleitung Normquerschnitte in mm2
0,34 - 0,5 - 0,75 - 1
1,5 - 2,5 - 4 - 6 - 10 - 16
25 - 35 - 50 - 70 - 95 - 120 - 150 - 180 - 240
Drähte Drahtdurchmesser in mm
  • Kupferlackdrähte
  • Widerstandsdrähte
  • Klingel- bzw. Telefondrähte
  • Bezeichnungen (eigentlich nach Anzahl der Isolationsschichten):

    Ader:Adernur eine Isolationsschicht - muss daher in Isolierrohr verlegt werden
    Schlauchleitung:Schlauchleitungzwei Isolationsschichten, kann daher allein verlegt werden;
    MantelleitungMantelleitungbesserer mechanischer Schutz und feuchteresistent durch zusätzliche Isolierung (Hohlräume zwischen den Adern aufgefüllt);
    Kabel:Kabelsehr stark isoliert und mechanisch geschützt; unsichtbar im Boden verlegt, daher gut gekühlt ( = stark belastbar); zur Energieversorgung für Haushalte;

    Die genormte Bezeichnung für dieses Energiekabel lautet:
    genormte Bezeichnung

    Leitungen für feste Verlegung

    In trockenen Räumen

    Nationales KurzzeichenHarmonisierte Bezeichnung
    PVC-Aderleitung zur Verlegung im Rohr aP oder uP
    Ye 1,5H07V-U 1,5
    Yf 2,5H07V-U 2,5
    Ym 25H07V-U 25
    PVC-Stegleitung zur Verlegung in und unter Putz
    YMStegYMSteg-J 3x1,5

    In trockenen und feuchten Innenräumen sowie im Freien

    PVC-Mantelleitung zur Verlegung aP, iP oder uP
    YM -J 4x1,5A05VV-U 3G1,5
    -A05VV-R 5G16

    3.3 als selbsttragende Leitung im Freien

    PVC-Mantelleitung mit Tragseil
    YMT -O 4x4-

     

    Bewegliche Leitungen

    In trockenen Räumen

    Nationales KurzzeichenHarmonisierte Bezeichnung
    PVC-Schlauchleitung bei leichter mechanischer Beanspruchung zum Anschluss leichter beweglicher Geräte
    YML -O 2x0,75H03VV-F 2x0,75

    In trockenen und feuchten Innenräumen und im Freien

    Mittlere PVC-Schlauchleitung für Haushaltsgeräte und Werkstattgeräte bei mittlerer Beanspruchung
    YMM -J 3x1,5H05VV-F 3G1,5

    In trockenen und feuchten Innenräumen und im Freien, sowie in explosionsgefährdeten Räumen

    Schwere Gummischlauchleitung für Geräte in gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben und auf Baustellen
    GMSuö-J5x4H07RN-F 5G4

     

    Steckverbindungen und Schalter

    5.1 Stecker und Steckdosen

    Kenngrößen sind Geräteanschlusswerte wie

  • Nennspannung
  • Nennstrom
  • Stromart

    Einige Bezeichnungsbeispiele von Steckvorrichtungen sind:

    10A 250Vzulässig für Gleich- und Wechselstrom bis 10A und 250V
    16A ∼ 250Vzulässig für Wechselstrom bis 16A und 250V
    10/16A 250Vzulässig für Gleichstrom bis 10A, Wechselstrom bis 16A, jeweils bis 250V

    Zu beachten:

    1. Die verwendeten Steckvorrichtungen müssen das ÖVE-Prüfzeichen haben.
    2. Schutzleiter (PE) und Neutralleiter (N) sind an die entsprechenden Klemmen anzuschließen.
    3. Wandsteckdosen sollten vom Boden einen Mindestabstand von 25 cm haben.
    4. Steckvorrichtungen für andere Spannungen oder Stromarten müssen unverwechselbar sein.
    5. Für Drehstromverbraucher 32A/400V sind fünfpolige CE-Stecker und eine fünfpolige Installation vorzusehen.
    6. Bei Drehstromsteckdosen ist stets die Phasenfolge zu beachten.
    7. In Betrieben ist es vorteilhaft, Steckdosen in einheitlicher Größe zu verwenden.

    5.2 Schalter

    Grundsätzlich werden Schalter wie Steckdosen ausgewählt.

    Lastschalter kann IN dauernd führen und schalten (Motorwert in Klammer)
    10AX/250V∼geeignet für eine 10A Leuchtstofflampenlast AX bei einer Nennspannung von 250V.
    10X/250V∼geeignet für eine 10A Leuchtstofflampenlast X bei einer Nennspannung von 250V.
    Leistungsschalter kann IN dauernd führen und ein Vielfaches davon schalten (zB Leitungsschutzschalter)
    Leerschalter kann IN dauernd führen aber nur einen Teil davon schalten (zB Trenner)

    Zu beachten:

    1. Die verwendeten Schalter müssen genormt sein (ÖVE-Prüfzeichen tragen).
    2. Für Gleichstrom werden besondere Schalter verwendet (Lichtbogen).
    3. Einpolige Schalter müssen in festverlegten Leitungen immer im nicht geerdeten Leiter liegen.
    4. N wird normalerweise nicht geschaltet, nur bei allpoliger Abschaltung zwangsläufig mit dem Außenleiter.
    5. In Stromkreisen mit LSL sollten Schalter nur mit dem halben IN belastet verwendet werden, oder
    6. geeigneten Schalter (X) für LSL verwenden.