Fließt ein Strom durch den menschlichen Körper, so verkrampfen sich die Muskeln, wenn der von außen kommende Strom viel größer als der körpereigene Strom in den Nervenbahnen ist. Der Verunglückte ist dann unfähig, die Berührungsstelle wieder loszulassen. Fließt Wechselstrom über das menschliche Herz, so versucht es, den schnelleren und stärkeren Impulsen von außen zu folgen. Es arbeitet deshalb wesentlich schneller. Dabei kommt es zu Rhythmusstörungen des Herzens, d. h., das Herz arbeitet unregelmäßig. Auch Herzkammerflimmern mit folgendem Ausfall der Herztätigkeit und anschließendem Kreislaufstillstand sind möglich. Aufgrund des Sauerstoffmangels kommt es bereits nach kurzer Zeit zur Schädigung der Gehirnzellen und führt im weiteren Verlauf zum Tod.
Entscheidend für die Folgen eines elektrischen Unfalles ist die Stärke des Stroms, der beim Berühren unter Spannung stehender Teile durch den Körper fließt. Aus Erfahrung weiß man, dass schon eine Stromstärke von 50 mA den Tod herbeiführen kann, wenn der Strom über das Herz fließt.
Stromstärken ab 50 mA sind lebensgefährlich! Die Gefährdung nimmt mit höherer Stromstärke und längerer Einwirkungsdauer zu.
nach IEC Report 479 (Kapitel 2, 2. Auflage)
Bereich 1 | in der Regel keine Reaktion |
Bereich 2 | in der Regel keine gefährliche Wirkung auf den Körper |
Bereich 3 | Übergangsbereich ohne feste Grenzen in dem es noch zu keinen organischen Schäden kommt |
Bereich 4 | Herzkammerflimmern mit steigender Wahrscheinlichkeit (c2 → <5% | c3 → <50%) |
Der durch den Körper fließende Strom hängt von der Spannung und vom Widerstand des Körpers ab. Dieser Körperwiderstand setzt sich aus dem inneren Widerstand des Körpers und den Übergangswiderständen an der Stromeintritts- und Stromaustrittsstelle zusammen.
Die Übergangswiderstände hängen von äußeren Verhältnissen ab. Trockene Haut und trockene Kleidung haben einen großen Widerstand. Bei Feuchtigkeit, z. B. Schweiß oder nassem Fußboden, ist der Übergangswiderstand dagegen gering. Der Übergangswiderstand wird außerdem umso kleiner, je größer die Berührungsfläche und je höher der Berührungsdruck ist.
Wichtig: