Wir unterscheiden zwischen:
Die Prüfungen umfassen
Die Tabelle zeigt auszugsweise, wie die hier behandelten Schutzmaßnahmen grundsätzlich zu prüfen sind.
Laut ÖVE E 8101.600.4.3.7.1 ist die Messung der Auslösezeit vorgeschrieben. Darüber hinaus umfasst das Prüfen folgende Messungen:
Die Messung (Erstprüfung) muss zwischen allen Aktiven Teilen gegeneinander sowie gegen Erde durchgeführt werden.
Anlagenspannung | Messspannung | Grenzwert |
---|---|---|
Kleinspannung | 250 V DC | 0,5 MΩ |
bis 500 V Nennspannung | 500 V DC | 1,0 MΩ |
über 500 V Nennspannung | 1000 V DC | 1,0 MΩ |
Zu Beachten:
Die geforderte Ausschaltzeit hängt lt. ÖVE 8101.41von der Netzform ab:
Netz | höchst zul. Auslösezeit |
---|---|
TT | 0,2 sec. |
TN | 0,4 sec. |
Diese Zeiten werden erreicht, weil im Fehlerfall mindestens 5 x IΔN fließen wird.
Für die Messung werden folgende Grenzwerte nach ÖVE E 8101.600.4.3.7...bestimmt
Typ | höchst zul. Auslösezeit | |
---|---|---|
1 x IΔN | 2 x IΔN | |
allgemein | 0,3 sec. | 0,15 sec. |
G | 0,3 sec. | 0,15 sec. |
S | 0,5 sec. | 0,2 sec. |
siehe Laborübung
Mit ansteigendem Prüfstrom ist der Zeitpunkt der Auslösung des FIS zu messen.
Mit Anstieg des Prüfstromes
Dabei ist der Typ des FIS und damit die Art der Fehlerströme zu berücksichtigen. Die Prüfgeräte müssen den Anforderungen dieser vielfältigen Messmethode gewachsen sein. (Stand der Software)
Auslöseschwellwerte für die einzelnen Typen von FIS mit entsprechenden Formen der Fehlerströme
Typ | Auslösung bei |
---|---|
Typ AC | 50 bis 100% von \(I_{\Delta N} \) |
Typ A | 35 bis 140% von \(I_{\Delta N} \) |
siehe Laborübung
(TN- Netz; TT-Netz)
Die Schleifenimpedanzmessung kann sowohl zwischen
siehe Laborübung
Die 1. Nullungsbedingung ist erfüllt, wenn \( I_K \geq 1,5 \cdot m \cdot I_N\) gilt.
Die Fehlerschleifenimpedanz muss so klein sein dass wenigstens der Abschaltstrom der verwendeten Sicherung zu fließen kommt: \( I_N \leq \frac{U_N}{m \cdot Z_S} \)
IN ... Nennstrom der Überstrom- Schutzeinrichtung
m ... Ausschaltstromfaktor
ZS ... Fehlerschleifenimpedanz
UN ... Nennspannung gegen den PEN- Leiter
Zu Beachten:
Der Kurzschlussstrom IK kann direkt nur schwer gemessen werden, daher wird er mit Hilfe von ZS errechnet. \(
I_K = \frac{U_N}{Z_S}
\)
Die Messung selbst erfolgt mit einem speziellen Messgerät und keinesfalls mit einem "normalen" Ohmmeter!
Für die Messung von Erdungswiderständen von Einzelerdern in TN-Systemen kann die selektive Erdungsmessung angewandt werden. In der Abbildung ist die selektive Erdungsmessung ohne Sonde schematisch dargestellt.
PEN-Leiter (Verbindungsleiter zu „benachbarten“ Erdungsanlagen)
Schema der selektiven Messung des Erdungswiderstandes ohne Sonde, mit ein oder zwei Stromzangen in einem ausgedehnten Erdernetz mit I = U / RSchleife (Quelle: Schrack, Infos zur ÖVE 8001-6-61/62/63)
Weil in einem Netzsystem mehrere Erdungen parallel geschaltet sind (R1, R2 bis RN), verkleinert sich der gesamte Widerstand immer mehr. Deshalb kann bei einer einigermaßen genauen Strommessung an unserem gesuchten RE mit der Rechnung I = U / RE der Anlagenerdungswiderstand RA = 230V / I bestimmt werden.
Zu Beachten:
Messung mit Sonde und Hilfssonde oder mit Sonde und Netzspannung.
Der Widerstand des Wasser- Rohr- Netzes darf dabei keinesfalls berücksichtigt werden!
Werden gefährliche Mängel festgestellt, müssen Anlagenteile oder Betriebsmittel
Das Anlagenbuch
Ortsveränderliche Verbraucher gehören nicht zur Anlage. Sie unterliegen eigenen Bestimmungen (HG 701; HG 702…)!